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Angst verstehen und bewältigen – Ein Weg zur inneren Freiheit

  • Sebastian Markgraf
  • 14. Feb.
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 20. Feb.


Mann mit Lampe steht vor wirbelnden Wolken und Sonnenuntergang am Meer. Dramatisch, mystische Atmosphäre, dunkle und helle Kontraste.
Der Weg durch die Angst

Einleitung

Angst ist eine der grundlegendsten Emotionen des Menschen. Sie kann uns schützen und warnen, aber auch einschränken und blockieren. In meiner Arbeit als Heilpraktiker für Psychotherapie begegne ich immer wieder Menschen, die unter übermäßiger Angst leiden. Doch es gibt Wege, Angst zu verstehen und zu bewältigen. In diesem Beitrag erfährst du, welche Formen der Angst es gibt, welche wissenschaftlich fundierten Therapiemethoden helfen können und was du selbst tun kannst, um mit deiner Angst konstruktiv umzugehen.




Warum haben wir Angst?

Angst ist eine natürliche Reaktion unseres Nervensystems auf wahrgenommene Bedrohungen. Evolutionsbiologisch betrachtet, war sie überlebenswichtig, um uns vor Gefahren zu schützen. Sie aktiviert den Sympathikus, setzt Adrenalin frei und versetzt uns in den Kampf-, Flucht- oder Erstarrungsmodus.


Diese Mechanismen stammen aus einer Zeit, in der physische Bedrohungen wie Raubtiere allgegenwärtig waren. Heute sind es oft psychologische oder soziale Stressoren, die unser Angstsystem aktivieren. Druck im Beruf, zwischenmenschliche Konflikte oder finanzielle Sorgen können das Angstsystem dauerhaft in Alarmbereitschaft versetzen. Doch was passiert, wenn diese Alarmanlage auch dann losgeht, wenn keine echte Gefahr besteht? Wenn Angst zu einem ständigen Begleiter wird, der unser Leben einengt? Dann sprechen wir von einer Angststörung.


Warum entsteht eine Angststörung?

Angststörungen entstehen durch ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren. Oft spielen genetische Veranlagung, traumatische Erlebnisse und langanhaltender Stress eine Rolle. Unser Gehirn lernt durch Wiederholung, und wenn wir häufig Situationen erleben, die mit Angst verbunden sind, kann sich das Angstzentrum im Gehirn, die Amygdala, überempfindlich entwickeln. Ein weiteres Problem ist die sogenannte "Vermeidungsstrategie". Wenn wir Angst haben, neigen wir dazu, angstauslösende Situationen zu vermeiden. Kurzfristig bringt das Erleichterung, langfristig verstärkt es jedoch die Angst, weil unser Gehirn nie lernt, dass die beängstigende Situation eigentlich harmlos ist. Auch negative Denkmuster tragen zur Entstehung einer Angststörung bei. Wer sich ständig Sorgen macht, katastrophisierende Gedanken hat oder sich selbst abwertet, signalisiert seinem Gehirn permanent eine Bedrohung. Dadurch bleibt das Angstniveau hoch, und aus normalen Sorgen kann eine chronische Angststörung entstehen.



Formen der Angststörung

Es gibt verschiedene Angststörungen, die unterschiedliche Ausprägungen haben:


1. Generalisierte Angststörung (GAS)

Menschen mit einer generalisierten Angststörung erleben ständige Sorgen, die sich auf viele Lebensbereiche beziehen. Diese äußern sich oft durch:

- Permanente innere Unruhe

- Konzentrationsprobleme

- Schlafstörungen

- Körperliche Symptome wie Muskelverspannungen oder Magen-Darm-Probleme


2. Panikstörung

Eine Panikstörung zeichnet sich durch plötzliche Angstanfälle aus, die mit starken körperlichen Reaktionen einhergehen. Symptome können sein:

- Herzrasen

- Atemnot

- Schwindel

- Schweißausbrüche

Oft entsteht eine Angst vor der Angst (Erwartungsangst), sodass Betroffene bestimmte Situationen meiden.


3. Spezifische Phobien

Hierbei handelt es sich um übersteigerte Ängste vor bestimmten Objekten oder Situationen, etwa:

- Spinnen (Arachnophobie)

- Höhenangst (Akrophobie)

- Flugangst (Aviophobie)

- Platzangst (Agoraphobie)

Betroffene vermeiden diese Auslöser oft strikt, was zu Einschränkungen im Alltag führen kann.


4. Soziale Phobie

Die Angst vor negativer Bewertung durch andere Menschen ist hier zentral.

Typische Symptome sind:

- Herzklopfen, Zittern oder Erröten in sozialen Situationen

- Angst vor öffentlichen Auftritten oder Gesprächen

- Vermeidung sozialer Kontakte


5. Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)

Nach einem traumatischen Erlebnis können langanhaltende Angstreaktionen auftreten. Symptome sind:

- Flashbacks und Albträume

- Übererregung (Schreckhaftigkeit, Schlaflosigkeit)

- Vermeidung traumabezogener Reize



Wissenschaftlich fundierte Therapiemethoden


1. Kognitive Verhaltenstherapie (KVT)

Die KVT hilft dabei, angstfördernde Denkmuster zu identifizieren und zu verändern. Ziel ist es, irrationale Ängste durch realistischere Bewertungen zu ersetzen.


2. Expositionstherapie

Hierbei konfrontieren sich Betroffene gezielt mit ihren Angstauslösern, um ihre Reaktion darauf abzuschwächen. Dies erfolgt schrittweise und unter Anleitung.


3. Achtsamkeit & Meditation

Regelmäßige Achtsamkeitsübungen helfen, sich aus dem Angst-Karussell zu befreien. Studien zeigen, dass Meditation das Angstzentrum im Gehirn beruhigen kann.


4. Atem- und Entspannungstechniken

Techniken wie die 4-7-8-Atmung oder progressive Muskelentspannung helfen, den Körper bewusst zu entspannen.


5. Gesprächspsychotherapie

Diese klientenzentrierte Therapieform nach Carl Rogers legt den Fokus auf empathisches Zuhören, Wertschätzung und Unterstützung. Sie hilft Betroffenen, sich selbst besser zu verstehen und mit ihren Ängsten umzugehen.


6. Psychoedukation

Wissen über Angst und ihre Mechanismen kann bereits helfen, ihre Macht zu reduzieren.




Was du selbst tun kannst

Falls du unter ängstlichen Gedanken oder Panik leidest, gibt es einige Selbsthilfestrategien:

- Angsttagebuch führen: Muster erkennen und Hintergründe verstehen

- Vermeidungsverhalten abbauen: Sich langsam und kontrolliert der Angst stellen

- Negative Gedanken hinterfragen: "Ist meine Angst wirklich begründet?"

- Regelmäßig entspannen: Yoga, Sport und Meditation können helfen

- Mit anderen sprechen: Über seine Ängste zu sprechen kann enorm entlastend sein und helfen, neue Perspektiven zu gewinnen.

- Unterstützung suchen: Angst sollte nicht alleine bewältigt werden müssen


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Fazit

Angst ist ein natürlicher Teil unseres Lebens. Doch wenn sie uns dominiert, gibt es vielfältige Wege, ihr zu begegnen. Wissenschaftlich fundierte Methoden und gezielte Selbsthilfetechniken können helfen, die Kontrolle über das eigene Leben zurückzugewinnen.


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Unterstützung in meiner Praxis

Falls du dich näher mit deiner Angst beschäftigen möchtest oder professionelle Begleitung suchst, unterstütze ich dich gerne in meiner Heilpraktiker für Psychotherapie Praxis in Regensburg oder online. Gemeinsam finden wir heraus, welche Methoden für dich am besten geeignet sind.


Kontaktiere mich gerne für ein unverbindliches Erstgespräch.


 
 
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